Atemnotsyndrom der kurznasigen Hunde

Das Brachyzephale Atemwegssyndrom (BAS): Auswege aus der Atemnot

Kurznasige Hunderassen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Mit den runden Köpfen, den großen Augen und ihrer platten Nase sehen sie niedlich aus, sind aber durch ständige Atemnot gesundheitlich stark beeinträchtigt!

Wie kommt es zur Atemnot?

Die Atemnot der Kurznasen ist das Ergebnis eines vererbten Defektes bei der Knochenentwicklung des Schädels. Der Schädel ist zwar normal breit, aber stark verkürzt. Da die Weichteile nicht in gleichem Maße reduziert sind, kommt es zu einem Überschuss an Weichteilgewebe, das die Atemwege verlegt. Das Resultat ist eine Atemnot durch die Erhöhung des Widerstandes für den Luftstrom. Ein Beispiel hierfür ist das zu lange Gaumensegel, das beim Einatmen wie ein Fremdkörper in die Öffnung des Kehlkopfes hineingesogen wird. Das häufige Vorliegen stark eingeengter Nasenlöcher, die sich beim Einatmen nicht weiten können, verhindert eine Atmung über die Nase.


Welche Symptome zeigt mein Hund?
  • ständiges Hecheln
  • zurückgezogene Maulwinkel ("Lächeln")
  • exszessive Atemgeräusche
  • Unruhe
  • reduzierte Belastungs- und Stresstoleranz
  • Atemnot
  • Kollaps mit epilepsie-ähnlichen Krämpfen als Folge einer schlechten Sauerstoffversorgung
  • Erhöhung der Körpertemperatur durch mangelhafte Kühlung infolge Atemnot
  • Erstickungstod
Welche Rassen sind besonders betroffen?
  • Englische Bulldogge
  • Französische Bulldogge
  • Boston Terrier
  • Mops
  • Pekingese
  • Boxer
  • Lhasa Apso
  • Shi Tzu
  • Shar Pei
Was können Sie tun?

Achten sie beim Kauf eines solchen Hundes darauf, dass er keines der oben genannten Symptome zeigt! Äußerlich müssen echte und bewegliche Nasenlöcher zu sehen sein, die sich beim Einatmen weiten. Züchter erklären potentiellen Käufern unter Berufung auf sogenannte "Rassestandards", der Hund sei trotz sicht- und hörbarer Atemnot völlig gesund. Das ist falsch! Das BAS ist wissenschaftlich als Erkrankung anerkannt und beeinträchtigt die Lebensqualität dieser Hunde erheblich!

Was kann der Tierarzt tun?

Bei Hunden, die unter dem BAS leiden, führt der Ausweg aus der Atemnot über die Chirurgie. Die notwendigen Eingriffe richten sich nach der Schwere der Erkrankung und den betroffenen Abschnitten der oberen Atemwege. Alle Eingriffe haben zum Ziel, den betroffenen Patienten eine weitestgehend normale Atmung zu ermöglichen und somit die Lebensqualität zu verbessern. Eine möglichst frühe Korrektur ist empfehlenswert, um massive, nicht behandelbare sekundäre Schäden wie Kehlkopf-und Luftröhrenkollaps zu vermeiden.

In der Kleintierpraxis Dr. Severin gehören die Operationen zur Korrektur verengter Atemwege zum chirurgischen Standard und werden regelmäßig durchgeführt. Dabei sind die Weitung der Nasenlöcher und die Kürzung sowie das Ausdünnen des zu langen Gaumensegels ein wichtiger Bestandteil, um betroffenen Hunden ein befreites Atmen zu ermöglichen. Diese Eingriffe werden grundsätzlich in monitorüberwachter Intubationsnarkose durchgeführt.

Bei allen Fragen rund um das Thema Brachyzephales Atemwegssyndrom stehen wir Ihnen als Partner gerne zur Verfügung!

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